Server-Side-Tracking - How?
Im Gegensatz zum standardisierten Client-Side-Tracking über den Google Tag Manager bietet das Server-Side-Tracking die Möglichkeit, die Informationen des Trackings nicht direkt an die jeweiligen Kanäle zu senden, sondern diese zuerst an einen eigenen Server zu schicken. Dort können diese Daten nach Wunsch bearbeitet, modifiziert und angereichert werden. (z.B.: kann die IP Adresse manuell unkenntlich gemacht werden) Anschließend werden die Daten wiederum vom Server an die jeweiligen Kanäle gesendet. Somit hat man mehr Kontrolle über die eigenen Daten und sammelt diese genauer und auch datenschutzkonformer – aber dazu später mehr.
Sobald man einen neuen Google Tag Manager Container erstellt kann man zwischen Client-Side und Server-Side wählen. Nachdem man sich für Server-Side entschieden hat, kann man entweder die URL eines bereits bestehenden Servers einfügen (die aus technischen und Datenschutz Gründen von uns empfohlene Methode), oder man wählt die Variante, in der der Google Tag Manager einen neuen Server und somit eine neue Server-Adresse erstellt. Wählt man diese Variante, so wird per Zufallsprinzip ein Standort für den Server ausgewählt. Ist es einem Werbetreibenden aber aufgrund von Datenschutz Angelegenheiten wichtig, dass der Server beispielsweise in Europa steht, kann man diesen auch über Google Cloud Services neu errichten und die URL anschließend im Google Tag Manager einfügen. Zusätzlich kann man hier den Server über eine eigene Sub-Domain einrichten – so entsteht ein sogenannter 1st party endpoint. Facebook schlägt diese Variante beispielsweise vor, da so Cookies wie fbc oder fbp automatisch ausgelesen und übergeben werden können und somit die Attribution verbessert wird.
“Neben der Datenkontrolle spielt auch die Datenqualität eine essentielle Rolle.”
Markus Reiter
PERFORMANCE MANAGER
Vorteile von Server-Side Tracking
- Weniger Tracking Tags im Browser des Nutzers: Durch das Tracking über Server-Side werden viele Informationen über den Server und nicht direkt vom Browser des Nutzers an die jeweiligen Kanäle gesendet. Durch die Reduzierung der verbauten Tracking Tags im Browser verbessert sich der Page Speed. Darüber hinaus erlangt man mehr Kontrolle über die vom Nutzer erfassten Daten.
- Erhöhte Datenkontrolle und mehr Datenschutz: Durch den Zwischenschritt im Server entscheidet man selbst, welche Daten an Google, Facebook & Co übergeben werden. Zusätzlich können Informationen dahingehend bearbeitet werden, dass IP Adressen beispielsweise nicht mehr an Facebook gesendet werden.
- Umgehung von Tracking Preventions und Privacy-Plugins: Einige Browser, wie Safari, Microsoft Edge oder Firefox, blockieren das Client-Side-Tracking teilweise automatisch. Dies könnte man mit Server-Side-Tracking umgehen und somit mehr First-Party-Daten gewinnen. Das Tracking ist damit nicht nur effektiver, sondern auch genauer: somit steigt auch die Attributionsrate und die Events können besser den jeweiligen Kampagnen und Usern zugeordnet werden.
- Höhere Datenqualität: Neben der Datenkontrolle spielt auch die Datenqualität eine essentielle Rolle: Durch Server-Side-Tracking schützt man sich effizienter vor Spam und kann Daten, wenn nötig, validieren, korrigieren und anreichern.
Fazit
In einer Zukunft, in der man mit Client-Side-Tracking mit immer mehr Problemen konfrontiert wird, in der Browser viele Cookies des Clients blockieren und in der First Party Cookies und Datenkontrolle sowie Datenhoheit immer wichtiger werden, könnte Server-Side-Tracking die Lösung sein. Vielleicht ist Client-Side-Tracking bislang noch die zuverlässigere Variante, da sie sich in der Vergangenheit bewährt hat – Werbetreibende sollten aber bereits jetzt Server-Side-Tracking parallel aufbauen und sich auf die Zukunft des Trackings vorbereiten. Facebook ist mit ihrer Conversion API hier bereits der Vorreiter und macht es dem Marketer einfacher – andere werden hier nachziehen (müssen).