Diese aktuellen KI-Tools helfen Ihnen jetzt im Online-Marketing

Einleitung Seit November zeigt sich, dass Intelligenz Künstliche (KI) dank Fortschritten in Hardware, Infrastruktur, Daten und Algorithmen das Potenzial besitzt, eine Schlüsseltechnologie der kommenden Jahrzehnte zu sein. In diesem Beitrag untersuchen wir den KI-Einsatz im Marketing und neu bereitgestellte Tools. Trotz Entwicklung und bekannten Problemen bieten sie starke Vorteile und mögliche Wettbewerbsvorteile. Daher lohnt es sich, gegebenenfalls solche Tools zu erkunden und zu testen.

Seit der Veröffentlichung von Chat-GPT und dessen (selbst für den CEO von OpenAI Sam Altman) überraschenden Erfolg findet die Anwendung der generativen AI Systeme extrem starke Verbreitung. Beinahe täglich gibt es seither News rund um neue Anwendungsmöglichkeiten, Integrationen (Microsoft und Google integrieren GPT-3 und -4 in eine Vielzahl ihrer Systeme und das so nahe wie möglich beim Endkunden) und Tools. 

Weiters ist spätestens seit letzten November klar, dass diese Technologie (AI) zum einen durch die stetige Entwicklung in den Bereichen Hardware, Infrastruktur, Daten und Algorithmen das Potenzial hat, die wichtigste Technologie der nächsten Jahrzehnte zu werden, (oder gar: die die Menschheit je entwickelt hat) und zum anderen, dass sie für ganz viele Bereiche einsetzbar ist. Um bei dieser rasanten Entwicklung die Übersicht zu behalten, erfolgreich zu sein und zu bleiben, ist Fokussierung und Strukturierung eine Voraussetzung.

Wir wollen uns in diesem Blogbeitrag um den ganz konkreten Einsatzbereich der KI im Marketing und dort um die in den letzten Monaten aufgekommenen Tools konzentrieren. Wie man sieht, kann beinahe jeder Bereich des (digitalen) Marketings davon profitieren, solche Tools einzusetzen. 

An dieser Stelle sei nochmal darauf hingewiesen, dass die meisten dieser Tools erst in Entwicklung sind und die Technologie, auf der sie basieren, ebenfalls die bereits bekannten Probleme (neigen zu Halluzinationen, sind keine absolut verlässlichen Quellen von Fakten) mit sich bringen. Trotzdem macht es aufgrund der starken Vorteile und möglichen Wettbewerbsvorteile Sinn, sich früh mit dem Einsatz solcher Tools zu beschäftigen und sie auch zu testen. 

Die Liste ist geordnet nach der Komplexität im Einsatz und der Einführung sowie im Betrieb und soll auch als Anregung für weiterführende Recherchen dienen: 

GPT for Sheets

Eines der einfachsten Tools ist das Google-Sheets Plugin “GPT for Sheets and Docs” von Talarian.

Es verfügt über einen sehr breiten Einsatzbereich und wird vor allem im Bereich SEO hilfreich sein, da man dort oft vor der Herausforderung steht, Daten in tabellarischer Form zu verarbeiten.

ChatGPT for Sheets and Docs kann nach der Installation unter dem Menüpunkt Erweiterungen aufgerufen werden

 

Es erlaubt – nachdem man ein Konto bei OpenAi angelegt und einen API-Key eingetragen hat – GPT-3 als Formel in einem Google Doc mit einer Aufgabe, einem sogenannten  “Prompt”, und einem Zellbezug anzusprechen. So ist es etwa möglich über die Formel =GPT(“Kürze die folgende Metadescription auf 150 Zeichen”;A1) seine gecrawlten Meta-Descriptions ganz einfach zu kürzen oder über eine einfache Veränderung des Prompts umzuformulieren. 

GPT for Sheets and Docs hier im Einsatz, um Werbetexte für verschiedene Zielgruppen zu erstellen. 

 

Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, Limits gibt es nur in der Länge des Zellinhaltes und Prompts (4.096 Tokens oder ca. 1.000 Wörter) und bei der eigenen Zahlungsbereitschaft, denn 1k Tokens kosten aktuell rund 0,001c. Das klingt erstmal nicht viel, kann sich aber bei z.B. 1.000 URLs in diesem Beispiel dann auf zehn Millionen Token oder rund 10 Euro summieren. 


Einige Ideen, wie man das Tool fürs Marketing einsetzen kann: 

  • Titel, Meta-Descriptions oder Inhalte einer Website von GPT umschreiben, kürzen oder ausschmücken lassen
  • Beliebig viele Abwandlungen von Werbetexten, z.B. für Banner oder Google-Ads in Kombination mit Persona-Beschreibungen erstellen lassen
  • Konkurrenzvergleiche anstellen, indem man die Inhalte auf den Produktseiten einzelner Hersteller crawled und dann GPT-3 bittet, diese miteinander hinsichtlich ihrer Tonalität, Qualität und Inhalte zu vergleichen
  • Nachdem GPT-3 über arithmetische Grundkenntnisse verfügt, lassen sich damit auch einfache Zusammenfassungen, Klassifikationen oder Empfehlungen für Budgets erstellen. Hier sei allerdings gewarnt: diese Funktionen werden erst mit der aktuell noch nicht frei verfügbaren GPT-4 API besser
  • Für Aktionen oder Kampagnen kann man auch seine Produktbeschreibungen in einer anderen Tonalität oder Klangfarbe in kurzer Zeit umschreiben lassen

In der Dokumentation des Tools gibt es weitere Ideen für die Verwendung. So lassen sich mithilfe von GPT for Sheets and Docs auch einfache Transformationen (z.B. URLs splitten oder JSON Files flatten) durchführen. Für diese Operationen, die oft viel Zeit beanspruchen, hätte man vor einem Jahr noch die eine oder andere Stunde verbraucht. 

Außerdem kann man auch die Kreativität und das Modell in der Formel auswählen, was weiteren Spielraum in der Gestaltung lässt.

 

kadoa.com//BrowseAI

Eine der größten Schwierigkeiten bei der Überwachung von anderen Websites war bisher, dass sich die Website-Struktur ändert, ohne dass man zwangsläufig sofort darüber Bescheid wusste. Dieses Problem adressiert nun eine neue Generation von Crawling Tools, die auf GPT-3 und dessen semantisches Verständnis von Websites basiert.

So musste man, wenn man von diesen Informationen (z.B. bei der Preisüberwachung) abhängig war, bisher laufend kontrollieren, ob die Bots, die z.B. Lagerbestände, Preise oder Beschreibungen von anderen Websites gecrawlt haben, auch zuverlässig Werte zurücklieferten. Das war eben nur dann der Fall, wenn der Preis oder Lagerbestand auch immer an der gleichen Stelle auf der Website vorhanden war. 


Dies wird durch den Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz inzwischen um vieles einfacher, da diese Systeme den Inhalt (sprich den HTML-Code) einer Website einfach einlesen und “verstehen” bzw. diesen interpretieren können. So ist es möglich, den Seitenquelltext in die Frage zu kopieren und ein großes Sprachmodell zu bitten, den Preis und den Lagerbestand aus diesem Quelltext zu extrahieren. Dabei ist es eben nicht mehr entscheidend, wo genau die Information im Quelltext steht, da das Sprachmodell die Semantik rund um den Preis eines Produktes versteht. 

 

So gibt es nun erstmals Tools wie das hier genannte BrowseAi, welche als Dienstleistung genau einen solchen Service anbieten und versprechen, ohne genaue Einstellung der Elemente Produkteigenschaften wie Artikelnummern, Name oder Preis extrahieren zu können. Wie bereits erwähnt, ist es dafür jedoch notwendig den gesamten Seitenquelltext einzulesen, was die Kosten derzeit noch recht in die Höhe treibt und den größten Vorteil aktuell bei seltenen Crawlings bietet. Trotzdem überwiegen für uns auch hier die Vorteile einer schnellen Erkennung den Aufwand einer herkömmlichen Einstellung eines Crawlers, vor allem bei vielen verschiedenen Websites oder häufigen Änderungen auf diesen.

 

Adcreative.ai

Eine der ersten betroffenen Branchen der generativen Bilderstellungsprogramme (z.B. Dall-E oder Midjourney) ist sicherlich die Werbemittelerstellung. Genauer gesagt, die Erstellung von Werbemitteln mit geringem Budgeteinsatz, etwa im Onlinemarketing, wo sehr schnell sehr viele verschiedene Werbemittel auf die Resonanz in einer Zielgruppe getestet werden müssen. 

Wurden früher hier sehr oft tagelange Fotoshootings an exotischen Orten (z.B. für die Yoga-App) gebucht, so ist dies nun über die Basismodelle (bei Midjourney für 9,90 im Monat) oder über die spezialisierten Tools wie eben z.B. bei Adrcreative.ai möglich. Adcreative übernimmt dabei die Anpassung der Formate an den jeweiligen Zielkanal (z.B. Facebook und Instagram-Posts haben andere Formate als Twitter) und bietet daneben auch die Möglichkeit, mit einfachen Prompts die Szenerie, das Model oder die Kameraeinstellung zu verändern. Aktuelle Herausforderungen wie z.B. die genaue Körperhaltung oder das Beibehalten eines wiedererkennbaren Modells bei mehreren Generierungen werden aktuell in der Forschung behandelt (Pose-Net und Control-Net) und dürften innerhalb der nächsten Monate in diesen Tools Einzug halten.

 

Vidyo.ai

Ebenfalls sehr viele neue Möglichkeiten und Zeitersparnis versprechen Tools in der Inhaltserstellung. Eines davon ist das hierzulande noch wenig bekannte Vidyo.ai, welches kürzlich auf einer Fachkonferenz vorgestellt wurde. Es ermöglicht einfach und schnell Kurzvideos, wie sie auf Instagram oder Facebook eingesetzt werden, mittels AI zu erstellen und zu bearbeiten. Selbstverständlich lassen sich dafür auch Tools wie runway.ml verwenden, die hier Vorreiter in diesem Genre sind, allerdings ist deren Einsatzbereich noch viel weiter angedacht. Spezialisierte Tools wie Vidyo.ai bieten durch ihren Fokus durchaus Vorteile hinsichtlich Qualität und Nutzerführung. 

 

Mit Vidyo.ai können nach dem Upload verschiedene Vorlagen, die standardmäßig zur Verfügung stehen, ausgewählt werden

 

 

506 Customer Intelligence

Neben den vielen oben genannten Einsatzbereichen in der Erstellung von Inhalten, gibt es auch die Möglichkeit moderne KI, und dort Sprachmodelle für das Zusammenfassen und Beschreiben (sog. Synthesis AI) zu verwenden. Dabei werden sämtliche auf der Website öffentlich verfügbaren und über Consent-Basierten, DSGVO-Konformen Tracking erfassten Daten miteinander kombiniert und über eine Beschreibung bzw. mithilfe mehrerer KI-Verarbeitungsschritte einem Sprachmodell zur Analyse vorgelegt. Somit lassen sich über KI Zielgruppen bilden, diese werden miteinander verglichen und in verschiedenen Marketingkanälen wieder aktiviert. Mit Vorreiter in diesem Bereich ist die 506 Customer Intelligence Software, die gerade in dem Bereich der Profilbeschreibungen und im produktiven Einsatz der Sprachmodelle viele Vorteile bringt und so ideal für einen Erstkontakt mit dieser neuen Technologie geeignet ist.

 

Um die Power von AI zur vollen Entfaltung zu bringen, bietet die CI Plattform auch die Möglichkeit, die erkannten Zielgruppen anschließend zu aktivieren, sprich in den verschiedensten Kanälen auch wieder gezielt anzusprechen. So können die Erkannten profile auf der eigenen Website (Onsite Aktivierung) etwa durch einen Banner oder ein Popup, welches auf ihre Interessen abgestimmt ist, angesprochen werden. Im Modul Channel Aktivierung  ist es auch möglich die gängigsten Marketingkanäle wie Facebook/Meta, Google oder Linkedin zur Ansprache der angereicherten Profile zu nutzen.  Auch eine Kombination aus bereits genannten Tools zur Werbemittelerstellung (ob klassisch oder mit AI) und der aus der CI kommenden (Wieder)Erkennung der Nutzer zeigt hier besonders hohe Steigerungen in der Werbeerinnerung und dem Uplift auf Kampagnenbudgets. 

“Aktuell gibt es durch die Nutzung der neuen Fähigkeiten von Large Language Models, insbesondere GPT-3.5 und GPT-4 eine Explosion an neuen Anwendungen für das Marketing. Diese sparen nicht nur Zeit und Energie, sondern machen - Beispiel Semantisches Webscraping - ganz neue Dinge möglich. Für Marketer ist es deshalb wichtig, diese Entwicklungen zunächst zu beobachten, mögliche Einsatzgebiete für den eigenen Anwendungsfall zu finden und dann konsequent umzusetzen, um von dieser Entwicklung zu profitieren."

Markus Unterweger

Produkt Owner

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entwicklung in diesem Bereich durch den Erfolg von ChatGPT weiter groß sein wird und wahrscheinlich noch nicht alle zukünftigen und sinnvollen Einsatzbereiche hier aufgelistet sind. Als erster Überblick und Anregung zum weiteren Erforschen dieser spannenden Technologie ist sie aber auf jeden Fall geeignet.