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In einer wegweisenden Zusammenarbeit haben die 506.ai und die FH Oberösterreich gemeinsam mit den Wirtschaftspartnern RLB OÖ und Tiroler Tageszeitung eine Forschungskooperation ins Leben gerufen, die die Grenzen unseres Verständnisses von digitalem Marketing neu definiert. Die kürzlich veröffentlichte Studie “Are AI Agents Interacting with Online Ads?” eröffnet revolutionäre Perspektiven auf die Zukunft der Werbung im digitalen Zeitalter – eine Zukunft, in der die Customer Journey durch KI-Assistenten fundamental verändert wird.

Die unsichtbare Revolution

Die Art und Weise, wie Kaufentscheidungen getroffen werden, steht vor einem historischen Wandel. Während wir uns bisher auf das Verständnis menschlicher Entscheidungsprozesse konzentriert haben, navigieren zunehmend autonome KI-Agenten durch das Web, interpretieren Inhalte und treffen komplexe Entscheidungen. Die zentrale Frage dieser Forschungskooperation ist daher von enormer Tragweite: Wie unterscheiden sich die Entscheidungsprozesse von KI-Agenten von denen der Menschen bei der Interaktion mit Online-Werbung?

Überraschende Erkenntnisse

Die Ergebnisse der Studie offenbaren fundamentale Unterschiede zwischen menschlicher und maschineller Wahrnehmung. Die vier getesteten KI-Agenten – OpenAI Operator, GPT-4o, Anthropic Claude und Google Gemini – zeigten deutlich unterschiedliche Verhaltensweisen:

  • Text schlägt Bild: Während visuelle Elemente für menschliche Nutzer oft entscheidend sind, benötigen KI-Agenten klare textliche Hinweise, um Werbung wahrzunehmen und zu berücksichtigen.
  • Entscheidungsfreudigkeit variiert stark: Während OpenAI Operator und GPT-4o in 90-100% der Fälle Buchungsentscheidungen trafen, lag Google Gemini mit nur 43% deutlich zurück.

Die Zukunft des digitalen Marketings

Diese Erkenntnisse läuten eine neue Ära des “Dual-Target-Marketings” ein – Werbung muss künftig sowohl Menschen als auch KI-Agenten ansprechen. Für Unternehmen bedeutet dies:

  • Strukturierte Daten werden unverzichtbar: KI-Agenten benötigen maschinenlesbare Formate, um Werbebotschaften effektiv zu verarbeiten.
  • Keyword-Optimierung neu gedacht: Nicht mehr nur für Suchmaschinen, sondern gezielt für autonome Entscheidungsträger.
  • API-getriebene Werbung: Die direkte Integration von Werbeangeboten in die Arbeitsabläufe von KI-Agenten wird zum strategischen Imperativ.

Der Paradigmenwechsel

Was wir hier erleben, ist nichts weniger als ein fundamentaler Wandel im digitalen Marketing. Die Studie der Forschungskooperation zwischen 506.ai, FH OÖ, RLB OÖ und Tiroler Tageszeitung markiert den Beginn einer Ära, in der Werbetreibende nicht nur um die Aufmerksamkeit von Menschen, sondern auch um die “Gunst” von KI-Agenten konkurrieren werden.

Für Marketingexperten, Unternehmer und Technologieenthusiasten bietet diese Entwicklung enorme Chancen – vorausgesetzt, sie verstehen die neuen Spielregeln und passen ihre Strategien entsprechend an.

Die vollständige Forschungsarbeit ist auf arXiv verfügbar: arxiv.org/abs/2504.07112