Google Analytics Alternativen

Google Analytics Universal ist mit weitem Abstand und mit einem Marktanteil von 86% das am häufigsten verwendete Web Analytics Tool der. Dies ist wenig überraschend, ist es doch ein sehr umfangreiches Tool aber gratis und von einer der bekanntesten Marken der Welt. Trotzdem gibt es viele Gründe, die dafür sprechen, sich auch einmal mit den Mitbewerbern zu beschäftigen. Vor allem da seit kurzem das genaue Datum für das Ende von Google Universal Analytics feststeht.

DSGVO und datenschutzkonforme Google Analytics Alternative

Mit 1.7.2023 wird Google Universal Analytics in der kostenfreien Version keine Daten mehr verarbeiten. Der Umstieg von Google Universal Analytics ist also sowieso notwendig. Die beste Zeit sich also um Alternativen umzusehen.

Es gibt aktuell auf dem Markt bereits einige Alternativen zu Google Analytics Universal wie zum Beispiel die europäischen Hersteller Piwik PRO, etracker, Smartlook oder Simply Analytics, sowie die Opensource Lösung Matomo, oder den kanadischen Anbieter fathom (mit Servern in Deutschland).

In dieser Summary wollen wir die  Web Analytics Tools Matomo (Open Source)  und Piwik PRO (Kostenpflichtig) mit Google Analytics Universal und Google Analytics 4, vergleichen.

Verbreitung

Weltweit verwenden 86 % der Websites, die ein Analysetool im Einsatz haben, den Marktführer Google Analytics. Eine kurze Analyse bei Google Trends zeigt klar, dass auch in Österreich kaum nach den Alternativen gesucht wird. Interessant ist hierbei, dass sich die Suchanfragen nach Matomo und Piwik PRO hauptsächlich auf Wien konzentrieren. 

Seit den jüngsten Ereignissen rund um die Entscheidung der österreichischen Datenschutzbehörde zum Verstoß von Google Analytics, in der behandelten Form, gegen die DSGVO, ist jedoch ein klarer Anstieg der Suchanfragen für Alternativen bemerkbar.

Gründe, sich mit den Alternativen zu beschäftigen

Google Analytics ist Marktführer – und das nicht ohne Grund: Es ist gratis und bietet einen guten Überblick über die wichtigsten Metriken für die Analyse von Websites. Der große Vorteil des Tools ist die einfache Verwendung und Handhabung. Es muss nur der Analytics Code in der Seite verbaut werden, und schon kann man loslegen. 

Die Usability ist sehr gut: Selbst wenn man die Oberfläche noch nie vorher gesehen hat, kann man sich innerhalb weniger Stunden gut zurechtfinden. Trotzdem ist nicht für jedes Unternehmen Google Analytics 4 die richtige Wahl. Die Mitbewerber Matomo (früher Piwik) und Piwik PRO sind zwar weitaus weniger bekannt am Markt, haben aber in manchen Bereichen klar die Nase vorn.

  • Datenhoheit:

     Ein großer Unterschied der Web Analytics Tools liegt in der Kontrolle der Daten. Der Speicherort der Daten kann bei Google Analytics nicht beeinflusst werden und liegt somit in den USA. Zusätzlich nutzt Google die Daten aller Websites, die Analytics im Einsatz haben, um seine eigenen Services zu verbessern. So werden beispielsweise die Daten mit Google Ads geteilt, um Targeting und Personalisierung zu verbessern. Bei Piwik PRO und Matomo gehören die Daten wirklich dem Unternehmen selbst, und sie werden auch mit keiner dritten Partei geteilt. Piwik PRO ermöglicht sichere Hosting Optionen wie z.B. Cloud, Private Cloud und On-Premises. Somit kann man die User IDs (personenbezogene Daten) sicher verwalten und erreicht regionale Daten Residenz, da sich die Hosting Standorte  in Deutschland, Europa und Amerika befinden.

  • Rohdaten & Single Customer View:

     Google Analytics Universal & Google Analytics 4 aggregieren die Daten im User-Interface. Mit Google Analytics 4 wurde die Anbindung zu BigQuery kostenfrei und somit können nun auch Rohdaten außerhalb der 360-Version ausgelesen werden. Auch Matomo und Piwik PRO können Rohdaten an Data-Warehouses oder Datenvisualisierungs-Software bereitstellen. Wer also mit einer Customer Data Platform arbeiten möchte oder einen Single Customer View anstrebt, hat bei allen drei Tools die Möglichkeit.

  • Traffic Limits:

     Oft ist der Grund auch ganz banal, warum man starten sollte, sich mit Alternativen zu beschäftigen: Die gratis Version von Google Analytics stößt bei 10 Millionen Hits pro Monat an ihre Grenzen. Das logische Update auf Google Analytics 360 wird aber oft aus Kostengründen gemieden. Grund genug, sich nach günstigeren Web-Analytics-Alternativen umzusehen.

  • Aktualität der Daten:

     Bei Google Analytics 4 werden Daten erst mit einer Zeitverzögerung von bis zu 24h in der Analyse angezeigt. Wer also nicht so lange warten möchte, kann beim Mitbewerber bereits nach etwa 30 min die aktuellen Daten analysieren.

Vergleich von Features

Die obigen Gründe zeigen bereits, dass Piwik PRO und Matomo in manchen Bereichen besser abschneiden als Google Analytics. Im Folgenden haben wir noch eine übersichtliche Tabelle erstellt, welche Features bei welchem Tool vorhanden sind.

Bei den Features schneidet Piwik PRO am besten ab. Dieses Tool bietet neben dem Analytics- und Tag-Manager-Modul, das alle drei beinhalten, auch noch einen eigenen Consent Manager. Zudem hat Piwik PRO den Vorteil, dass auch direkt im Tag Manager Datenschutz-Features (Opt-out/Opt-in) enthalten sind und auch Einstellungen basierend auf den Datenschutz-Präferenzen von Besuchern getroffen werden können, wie und ob Tags ausgelöst werden.

Datenhoheit

Einer der Hauptgründe, warum man sich mit den Alternativen beschäftigen sollte, ist die Datenhoheit und der Zugriff auf Rohdaten. Wenig überraschend finden sich rund um das Thema Daten und Datenhoheit viele Unterschiede zwischen den Tools, die in folgender Tabelle zusammengefasst sind.

Besonders Unternehmen, die mit sensitiven Daten oder in Industrien arbeiten, welche starken Datenschutz verlangen, arbeiten gerne mit Matomo oder Piwik PRO. Diese Web Analytics Tools stellen nicht nur die Möglichkeit zur Verfügung, First-Party-Daten zu sammeln und auf die Rohdaten zurückzugreifen, sondern diese können auch auf eigenen Servern gehostet werden. Mit beiden Tools hat man volle Kontrolle über die eigenen Daten, und bei Piwik PRO kann man auch entscheiden, wo diese gesammelt werden (Public Cloud, Private Cloud, eigene Server).

Fazit

Wie bei vielen Dingen im Leben muss auch am Ende dieses Vergleichs wieder geschlussfolgert werden, dass es keinen klaren Sieger unter den drei Web Analytics Anbietern gibt. Alle drei haben seine Vorzüge und können gerechtfertigt verwendet und weiterempfohlen werden, und je nach Unternehmensgröße und Anforderungen kann jedes der Tools das Richtige sein.

Google Analytics Universal wurde von Google Analytics 4 abgelöst und kann nur mehr knapp 14 Monate verwendet werden. GA4 stellt ein ganzheitlich neues Web Analytics Tool dar. Angefangen vom Interface bis zur Datenerhebung. Google Analytics 4 muss neu gelernt werden und Marketer müssen sich an neue Kennzahlen, Prozesse und Interpretationen gewöhnen. Wer bei altbekannten Hit-basierten Datenmodellen bleiben mag, sollte auf jeden Fall eines der Alternativen berücksichtigen.

Wer zwar kein Geld ausgeben will, aber größeren Wert auf Dateneigentum legt, wird in Matomo oder Piwik PRO Core den richtigen Partner finden. Die Analytics Suite von Piwik PRO ist kostenlos als Piwik PRO Core erhältlich, gewährt detaillierte Einblicke in das User Verhalten und bietet ein einfaches, benutzerfreundliches Interface, welches sehr ähnlich aufgebaut ist wie Google Analytics Universal, um auch den Umstieg vom bekannten Analytics Tool zu erleichtern. Während die anderen beiden Tools nur Cloud Hosting (Google Analytics) und Self-Hosting (Matomo beides) anbieten, gibt es bei Piwik PRO auch noch die dritte Möglichkeit einer Private Cloud – somit wird kein eigener leistungsstarker Server benötigt, während die Datensicherheit aber weiterhin gewährleistet ist. Ein weiterer Vorteil von Piwik PRO ist der schnelle Single Customer View: Obwohl Matomo und GA auch die Rohdaten sammeln, werden diese dort nicht zusammengetragen, und so ist ein Single Customer View dort nicht so einfach möglich.

 Mit einer erweiterten Lizenz ist die Piwik PRO Analytics auch mit einer Customer Data Platform (https://www.506.ai/506_analytics_platform_uebersicht/customer-data-platform/) erhältlich. Innerhalb einer Customer Data Platform, können nicht nur die Website Daten gesammelt, sondern auch weitere Datenquellen datenschutzkonform integriert werden. Alle Daten können so zentral abgebildet, analysiert und segmentiert werden. Durch die Darstellung der nicht aggregierten Daten können verschiedene Audiences zentral gebildet und auf verschiedenen Kanälen unter Berücksichtigung der Customer Journey wieder aktiviert werden.